Stärken entdecken – Erkrankungen der Psyche wirksam begegnen

Verhaltenstherapie

Im Laufe des Lebens kann es immer mal wieder zu Stimmungsveränderungen oder „Krisen“ kommen, die jedoch häufig aus eigener Kraft oder mit Hilfe von Partner, Familie und Freunden überwunden werden können. Manchmal reicht dies allerdings nicht aus. So können verschiedene Belastungsfaktoren dazu führen, dass man selbst an seine Grenzen kommt und ein Leidensdruck entsteht, der letztlich „krank macht“. Manchmal sind bereits in der Kindheit die Lebensbedingungen schwierig oder es gibt familiäre Vorbelastungen, die einer gesunden Entwicklung entgegenstehen. Zu diesen Belastungsfaktoren gehören u. a. innerfamiliäre Gewalterfahrungen, ungünstige psychosoziale Lebensumstände, Verlusterfahrungen (z. B. Tod eines Partners), schwere Erkrankungen, traumatische Ereignisse (z. B. Überfalle, Unfälle, Fluchterfahrungen), einschneidende Veränderungen im privaten oder Arbeitskontext (z. B. Trennung, Umzug, Arbeitsplatzwechsel), Konflikte und der Beginn neuer Lebensphasen (z. B. Renteneintritt). In diesem Fall kann es hilfreich sein, sich an einen Psychotherapeuten zu wenden.

Im Zuge einer Psychotherapie geht es um eine Auseinandersetzung mit der jeweiligen aktuellen Belastungssituation sowie ihren Ursprüngen, die nicht selten in der Vergangenheit liegen. Es wird ein wertfreier und geschützter Rahmen geschaffen, der es ermöglicht, sich den belastenden Themen zu stellen und sein eigenes Handeln, Denken und Fühlen zu reflektieren.

Dabei geht es darum, Strategien zu erlernen, Veränderbares zu erkennen und zu verändern sowie Nicht-Veränderbares zu akzeptieren und damit umgehen zu können. 

Auf der Basis einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung und einer umfassenden Diagnostik können:

  • Faktoren, die für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung von Bedeutung sind, aufgezeigt werden
  • das Krankheitsverständnis und die Krankheitsakzeptanz gefördert werden
  • Belastungen reduziert und die psychische Gesundheit verbessert werden
  • innere Blockaden sowie ungünstige Denk-/Verhaltensmuster erkannt und verändert werden
  • persönliche Ressourcen und Stärken (wieder-)entdeckt und gestärkt werden
  • neue Perspektiven aufgezeigt und Ziele entwickelt werden
  • neue Verhaltensweisen ausprobiert und Handlungsspielräume erweitert werden
  • Strategien zur eigenverantwortlich und selbstbestimmten Gestaltung der eigenen Lebenswelt entwickelt werden

Der Therapeut kann dabei als unterstützender Begleiter fungieren, der „den roten Faden“ hält und Hilfe zur Selbsthilfe gibt.

Verhaltenstherapie ist eine spezielle Form der Psychotherapie und gehört zu den wissenschaftlich fundierten, anerkannten Richtlinienverfahren, die sich in der Behandlung von psychischen Erkrankungen als wirksam erwiesen haben.

Die Kosten dafür werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen, der Heilfürsorge, der Beihilfe und den meisten privaten Krankenkassen getragen.